Der Spielbericht

Hallo und herzlich willkommen zum heutigen Heimspiel unserer Himmelblauen gegen den FC Energie Cottbus. Der CFC empfängt die Mannen von der Lausitz und will nun zum fünften Mal in Folge ungeschlagen und gegentorfrei bleiben.

Bei diesem Vorhaben werden allerdings aufgrund einer Erkältungswelle einige Akteure nicht mitwirken können. Dejan Bozic, Leon Damer, Tobias Müller, Niclas Erlbeck und Clemens Boldt werden fehlen und müssen vom Kollektiv ersetzt werden.

Beim heutigen Gegner war im Winter ordentlich Bewegung im Kader. Um etwas Platz zu schaffen, mussten sich Alexander Prokopenko (Carl Zeiss Jena) und Timo Bornemann (FC Wegberg-Beeck) verabschieden. Dafür holten die Lausitzer Jan Shcherbakovski per Leihe von Dynamo Dresden und Niko Bretschneider vom FK Auda, dem Dritten der ersten lettischen Liga. Filip Kusic und Yannik Möker verpflichtete der FCE aus der Vereinslosigkeit, beide spielen bisher allerdings kaum eine Rolle. Die Liste wird vervollständigt von zwei prominenten Regionalliga-Namen: Mit Maximilian Krauß kam einer der besten Flügelspieler der Regionalliga Nordost aus Jena. Außerdem holten die Cottbusser Maximilian Pronichev nach dessen unglücklicher Station in Erfurt zurück ins Stadion der Freundschaft.

Trotz vieler neuer Spieler missglückte der Start in die Rückrunde. Zum Auftakt setzte es ein Remis gegen den FSV Luckenwalde (1:1) und eine Niederlage bei Rot-Weiß Erfurt. Schon die letzten beiden Spiele vor der Winterpause konnte die Mannschaft von Kult-Trainer Claus-Dieter Wollitz nicht gewinnen (2:2 gegen Lok Leipzig, 0:1 gegen BFC Dynamo). Zuletzt folgten aber zwei Siege gegen Hansa Rostock II (3:1) und beim Spektakel gegen Viktoria Berlin (4:3). Noch in Minute neunzig lagen die Brandenburger mit 2:3 zurück, drehten die Partie aber in der Nachspielzeit. Die Lausitzer liegen in der Tabelle nach Rückständen auf Platz 1 mit vierzehn Punkten. Das liegt auch daran, dass die Cottbusser mit zehn Rückständen am häufigsten aller Top-fünf-Teams der Liga zurücklagen (Babelsberg viertmeiste Rückstände der Top-fünf mit 7). In der Meisterschaft liegen die Cottbusser deshalb auch nur auf Platz 3 mit sechs Punkten Rückstand auf Tabellenführer Greifswald.

Schiedsrichter der heutigen Partie ist Patrick Kluge aus Zeitz. Der 39-Jährige kann bereits auf einen Erfahrungsschatz von 113 Regionalligapartien zurückblicken, in denen 4,5 Gelbe Karten pro Spiel und insgesamt zwanzig Platzverweise verteilte. In dieser Saison war er bisher in sechs Spielen der Regionalliga Nordost im Einsatz, in denen er sieben Gelbe Karten pro Partie zeigte. Der letzte Einsatz mit himmelblauer Beteiligung Kluges liegt nicht weit zurück. Kluge leitete die Geschicke bereits beim Rückrundenauftakt gegen Hansa II auf dem Rasen. Zuvor pfiff er bereits das 2:7 in Erfurt im Dezember letzten Jahres und die 1:2-Heimniederlage gegen den FSV Luckenwalde im November. Unterstützt wird er am Samstagnachmittag von den jungen Assistenten Lukas Pilz (21) und Albert Lehmann (23) an der Seitenlinie.

Das aufeinander dieser beiden Traditionsclubs gab es tatsächlich bisher seltener als man denkt: Genau 28 Mal trafen der CFC und Energie aufeinander. Die Chemnitzer liegen dabei knapp vorn mit elf Erfolgen. Energie siegte acht Mal, neunmal trennte man sich Remis. Zuletzt gingen die Duelle immer an die Lausitzer, die drei Siege in Folge bei 8:1 Toren verzeichnen können.

Die Stimmung steig im gut gefüllten Stadion - An der Gellertstraße und die Südkurve ist nicht nur picke packe voll, sondern auch stimmungstechnisch voll da.

Schöne Szenen noch vor dem Anpfiff. Ein Spieler der U12 bedankt sich vor der vollen Südkurve für den großartigen Support der aktiven Fanszene zum Klinikum-Chemnitz-Cup.

Die Mannschaften laufen und ein unter dem Applaus der Fans nehmen sie Aufstellung. Aufgrund der Ausstrahlung im MDR wird der Anpfiff erst 14.03 Uhr stattfinden.

Alles ist bereit und die Teams nehmen Aufstellung. Der Schiedsrichter pfeift, der CFC in Himmelblau stößt an und spielt in Halbzeit eins auf die Südkurve. Ab jetzt gilt es neunzig Minuten Vollgas zu geben.

Beide Fanlager unterstützen die Teams von Beginn an lautstrak und machen richtig Stimmung.

Der FC Energie ist unter gütiger Mithilfe des CFC das erste Mal gefährlich. Felix Müller spielt im Aufbau einen Ball direkt in die Füße von Halbauer, der direkt aus 18 Metern abzieht und den Pfosten trifft.

Auf der Gegenseite probiert es Mensah für den CFC aus ähnlicher Position, nachdem dieser vom Flügel ins Zentrum gezogen ist. Bethke hat mit dem zu zentralen Ball kleine Probleme, hat ihn aber im Nachfassen.

Der CFC geht früh in Führung! Mensah setzt sich abermals auf dem linken Flügel durch und schlägt von der Grundlinie eine Flanke ins Zentrum. Dort kommt Keller eingelaufen und schädelt den Ball in die Cottbusser Maschen. Ein perfekter Start in die Partie und ganz aus dem nichts kommt der Treffer nicht. Die Himmelblauen starten wie die Feuerwehr.

Gleich wieder der CFC, diesmal über rechts und eine Flanke von Berger, der Walther am zweiten Pfosten findet. Walther legt das Leder ins Zentrum, wo sich Bethke und Pelivan nicht darüber einig sind, wer klären soll. Den missglückten Klärungsversuch schnappt sich Ampadu, trifft 18 Meter vor dem Tor aber nur den Verteidiger.

Krauß gleicht aus! Slamar bringt eine Flanke von der rechten Seite auf Bretschneider, der den Ball ins Zentrum auf den durchstartenden Krauß ablegt. Der Neuzugang aus Jena lässt sich nicht zweimal bitten und trifft zum 1:1 vor der Gästetribüne.

Wieder werden die Himmelblauen gefährlich. Nach hohem Ballgewinn schickt Lihsek Mensah auf die Reise, der aus spitzem Winkel halblinker Position im Strafraum abzieht und Bethke vor arge Probleme stellt. Den Abpraller trifft Lihsek nicht gut und so kullert er zu einem Cottbusser Verteidiger.

Himmelblau hält den Druck hoch. Diesmal ist es Energie-Verteidiger Slamar nach eine CFC-Flanke selbst, der den Ball knapp über das Eigene Gehäuse setzt.

Energie kann immer wieder Nadelstiche im schnellen Umschaltspiel setzten, bekommt den eigenen dominanten Spielstil aber bisher nicht auf den Rasen. Der CFC macht mächtig Druck in dieser Phase und findet selbst immer wieder gut die Tiefe. Das hat die Chemnitzer schon vergangene Woche in Greifswald ausgemacht.

In diese Chemnitzer Drangphase hinein trifft Krauß mit einer überragenden Einzelleistung zur Cottbusser Führung. Krauß zieht vom rechten Flügel ins Zentrum und streichelt den Ball aus halbrechter Position von der Strafraumkante ins lange Eck. Ein Traumtor! Trotzdem darf er da sehr frei abschließen.

Ist das Bitter! Einen langen Ball des FCE bekommt Wunsch außerhalb des Strafraums nicht kontrolliert. Thiele nimmt ihn auf Cottbusser Seite dreißig Meter vor dem Tor auf und hebt ihn gefühlvoll zum 1:3 in den leeren Chemnitzer Kasten.

Es ist Halbzeit im Stadion - An der Gellertstraße. Der CFC war knapp dreißig Minuten die bessere Mannschaft, bis Krauß auf Cottbusser Seite seinen Doppelpack schnürte und den Himmelblauen so das Momentum nahm. Nachdem Thiele das 1:3 nachlegte, war die Luft etwas aus der ersten Halbzeit und es kam auf beiden Seiten kaum zu nennenswerten Toraktionen. Nun gilt es die erste Halbzeit abzuschütteln und mit demselben Schwung in den zweiten Durchgang zu starten, wie in den ersten.

Die Teams sind auf dem Platz, Kluge pfeift an und der zweite Durchgang läuft.

Die erste Chance nach Wiederanpfiff gehört den Gästen. Thiele legt im Strafraum auf Krauß, der aus vierzehn Metern mittiger Position abschließt. Wunsch greift stark über und pariert.

Aktuell sind beide Teams bemüht, kommen jedoch trotz guter Ansätze schlussendlich selten zum Abschluss.

Da ist mal wieder ein Abschluss, aber auf Cottbusser Seite. Es geht schnell über rechts und Thiele, der eine Flanke bringt. Am kurzen Pfosten kommt Pronichev angesegelt, verpasst aber das Tor.

Wieder Energie über den aktiven Slamar, der Hoffmann schickt. Hofmann schießt aber bedrängt von Müller deutlich über das Tor.

Nun feiert Manuel Reutter nach langer Verletzungspause sein Comeback. Er hatte sich in der zweiten Pokalrunde am Knöchel verletzt.

Der CFC macht weiter das Spiel aber Energie steht defensiv stabil. Aktuell schaffen es die Gäste aber kaum selbst nach vorn zu spielen, sehr zum hörbaren Unmut von Coach Pele Wollitz.

Und mal wieder der CFC mit einer gefährlichen Toraktion. Mensah bringt einen Ball von links flach auf den kurzen Pfosten. Dort steht Lihsek richtig, verpasst eben jenen Pfosten aber knapp um wenige Zentimeter.

Juckel legt Mensah taktisch auf Höhe der Mittellinie. Das hat die erste Verwarnung in einer sonst sehr fairen Partie zur Folge.

Nun probiert es Ampadu mal aus der Distanz, Bethke aber ohne Probleme.

Kurios! Aufgrund eines Wechselfehlers sieht Oesterhellweg direkt die Gelbe Karte noch bevor wieder angepfiffen wurde.

Nun das 1:4. Einen Freistoß der Gäste lässt Wunsch zentral prallen und Pronichev schiebt dankend ein.

Der CFC verliert heute eine Partie, in der vor allem die ersten dreißig Minuten richtig stark waren. Nach dem dritten Cottbusser Tor brauchte die Tiffert-Elf eine Weile, um wieder auf die Beine zu kommen, das glückte aber und auch in Halbzeit zwei spielte der CFC wieder mindestens auf Augenhöhe. Es fehlten schlussendlich Durchschlagkraft und Torgefahr. Der Genickbruch waren natürlich die individuellen Fehler, die heut einfach zu oft vorkamen.