In unserer Rubrik "Trainer-Trickkiste" werfen wir erneut einen genauen Blick auf den nächsten Gegner des Chemnitzer FC: den ZFC Meuselwitz. Das Medienteam des CFC hat den kommenden Kontrahenten ausführlich analysiert, um euch optimal auf das anstehende Auswärtsspiel vorzubereiten. Anpfiff ist am Freitag um 19 Uhr in der bluechip-Arena.
Zwei Punkte aus fünf Spielen und die meisten Gegentore der Liga – die Bilanz des ZFC Meuselwitz ist bislang alles andere als überzeugend. Cheftrainer Georg-Martin Leopold befindet sich in seiner zweiten Saison mit dem Team, doch noch läuft es nicht so reibungslos wie im Vorjahr, als Meuselwitz phasenweise die beste Mannschaft Thüringens war. Gemeinsam werfen wir einen Blick auf die aktuelle Spielweise der Meuselwitzer vor dem Flutlichtspiel auf der Glaserkuppe.
1. Spielerischer Ansatz
Trainer Leopold hat es geschafft, den Regionalliga-Dino aus Meuselwitz von einer unscheinbaren Mannschaft zu einem spielstarken Team zu entwickeln. Statt langer Bälle (nur 24,4 erfolgreiche pro Spiel, Platz 18) setzt der ZFC auf gepflegtes Kurzpassspiel (132,2 erfolgreiche Kurzpässe pro Spiel, Platz 12 im Ligavergleich).
Ein häufig genutztes Stilmittel, um über die Außenbahnen Raum zu schaffen, ist das sogenannte „Steil-Klatsch-Prinzip“ mit Einbindung eines dritten Spielers. Dabei wird der Ball mit einem linienbrechenden Pass – der mindestens eine gegnerische Kette überspielt – in einen engen Raum gespielt, in dem hoher Druck des Gegners herrscht. Der angespielte Spieler nimmt den Ball nicht an oder dreht auf, sondern lässt ihn direkt auf einen Mitspieler prallen. Dieser Vorgang ermöglicht schnelles Spiel und öffnet Räume. Anschließend starten die Spieler selbst in die Tiefe, um den nächsten Steilpass zu empfangen. Diese risikoreiche Spielweise führt zu einer verhältnismäßig niedrigen Passquote von 77,1 % (Platz 15).
2. Hohes Anlaufen
Im Spiel gegen den Ball verfolgt der ZFC einen risikoreichen Ansatz. Sie pressen oft hoch und orientieren sich stark am Gegner. In der letzten Linie verteidigen sie Mann-gegen-Mann, was bei Ballverlusten gefährlich werden kann, da es den Gegnern viel Raum für schnelle Gegenangriffe eröffnet. Sollte der ZFC den Ball jedoch gewinnen, sind die Offensivspieler bereits in der Nähe des gegnerischen Tores, was den sofortigen Abschluss erleichtert.
Doch diese aggressive Herangehensweise birgt Risiken: Wenn die Gegner den Pressingdruck überwinden oder einen langen Ball sichern können, stehen sie häufig in Gleich- oder Überzahlsituationen.
3. Defensive Schwächen: Abstände zwischen den Ketten
Der größte Schwachpunkt des ZFC Meuselwitz bleibt bisher die Defensive. In keinem Spiel konnten sie weniger als zwei Gegentore verhindern. Im Schnitt kassieren sie sogar 2,8 Treffer pro Spiel.
Ein entscheidender Faktor sind die großen Abstände zwischen den Ketten, die im gegnerischen Ballbesitz entstehen. Vor allem Spitzenteams wie Greifswald und der BFC Dynamo haben diese Räume genutzt und erfolgreich durch die Linien des ZFC gespielt.
Voraussichtliche Aufstellung: Sedlack 36 – Raithel 20, Schmökel 33, Keßler 16, Halasz 8 – Kießling 31, Schätzle 21 – Bürger 6 (C), Schmidt 10, Pauling 19 – Hansch 22 (4-2-3-1)
Auch wenn am Freitagabend ein Sieg für den CFC Pflicht ist, bleibt es eine schwere Aufgabe, die von den Schützlingen von Cheftrainer Christian Tiffert hohe Einsatzbereitschaft, Disziplin und taktische Cleverness erfordert, um am Ende den zweiten Saisonsieg in Meuselwitz einzufahren.
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