Nach dem Sachsenpokal-Sieg in der Vorsaison haben sich die U19- Junioren für den DFB-Pokal qualifiziert. In der 1. Runde reiste der 1. FC Köln nach Chemnitz. Die Partie vor 407 Zuschauern im Sportforum war nach knapp einer halben Stunde bereits entschieden. Trotzdem präsentierte sich die Mannschaft von Cheftrainer Torsten Wappler im zweiten Durchgang auf Augenhöhe.
Mit Luca Löwelt und Clemens Boldt standen zwei Spieler von Beginn an auf dem Platz, die regelmäßig Teil des Profikaders sind. Löwelt reiste am Freitag noch – ohne Einsatzzeit – mit nach Meuselwitz. Auch Stürmer Nico Künzel durfte unter der Woche an Training von Christian Tiffert teilnehmen.
Aufseiten des 1. FC Köln schaffen immer wieder eigene Nachwuchskicker den Sprung in den Profikader. Zuletzt Damien Downs (1. FC Köln, drei Zweitliga-Einsätze), Justin Diehl (VfB Stuttgart, ein Bundesliga-Einsatz), Max Finkgräfe (1. FC Köln, 24 Bundesliga-Einsätze) und Julian Pauli (1. FC Köln, drei Zweitliga-Einsätze). Mit Fayssal Harchaoui stand bei den Geißböcken ein U17- Welt- und Europameister im zentralen Mittelfeld auf dem Platz.
Die Domstädter zeigten von Beginn an die eigene Qualität und starteten wie die Feuerwehr in das Spiel. Abdul Malik Yilmaz zog vom rechten Flügel ins Zentrum und markierte die frühe Führung per Abschluss ins lange Eck (7.).
Die Kölner ließen nicht locker und ein Angriff nach dem anderen brach über den Chemnitzer Nachwuchs herein. Fynn Schenten vollendete nach einem Steilpass hinter die CFC-Abwehrkette zum 0:2 (11.). Kurz darauf traf Justin von der Hitz nach einem baugleichen Angriff sogar zum dritten (14.).
"Dieses Thema hatten wir schon nach dem Saisonauftakt gegen Energie Cottbus. Wir kassieren zu einfach Gegentore im Umschaltspiel", resümierte U19-Coach Wappler.
In der Folge stabilisierten sich die Chemnitzer und kamen zu eigenen Chancen, überwiegend nach Standards. Genau in dieser Phase holten die Gäste einen Strafstoß heraus, den Keyhan Sancarbarlaz souverän verwandelte (26.). Direkt im Anschluss war Trinkpause.
Diese nutzten die Hausherren, um sich zu schütteln und zum eigenen Spiel zu finden. Defensiv stand man bis zur Pause besser und vorn wurde es nach und nach gefährlicher.
In einer Kontersituation stoppte der bereits verwarnte Kapitän des Effzeh, Nick Zimmermann, den sehr aktiven Löwelt per taktischem Foul an der Mittellinie und sah zurecht die Ampelkarte (43.).
Aus dem anschließenden Freistoß entstand eine unübersichtliche Situation, an deren Ende wieder Löwelt den Ball vor die Füße bekam und per Dropkick an den Querbalken nagelte. Mit dieser Aktion endete Halbzeit eins.
Aus der Pause kamen die Wappler-Jungs mit viel Energie und wollten unbedingt den eigenen ersten Treffer erzwingen.
Abermals war es Löwelt, der die größten Chancen erspielte, traf aber per Freistoß nur das Außennetz (63.) und seinen Distanzschuss konnte Köln-Schlussmann Luis Hauer über die Latte lenken (68.). Auch der eingewechselte Gyorgy Toth konnte den Ball nicht im Tor unterbringen, nachdem Hauer bereits geschlagen war (72.)
Es kam, wie es kommen musste und nach einem Konter traf Chinedu Chukwukelu zum 0:5 Endstand (77.). Das Spiel trudelte folglich ohne weitere Highlights dem Schlusspfiff entgegen.
In dieser Partie stand der Sieger nach einer knappen halben Stunde bereits fest. Einzig der Platzverweis brachte etwas Spannung oder viel mehr Hoffnung zurück. Der Effzeh zeigte, warum das NLZ zu den besten des Landes zählt und dass zurecht Jahr für Jahr Spieler in den Profi-Kader aufsteigen.
"Das war ein völlig verdienter Sieg für Köln, auch in der Höhe. Wir haben zu einfache Fehler in der Defensive gemacht. Die Kölner haben dann schnell und präzise umgeschaltet und waren extrem effizient vorm Tor", so Torsten Wappler zur Begegnung mit den 1. FC Köln.
Und weiter: "Speziell in der ersten Halbzeit hatten wir zu viele einfache Ballverluste. In der zweiten Halbzeit waren wir besser im Spiel, auch aufgrund der Roten Karte, haben aber Mitte des zweiten Durchgangs wieder den Faden verloren. Trotzdem war es ein besonderes Spiel für uns und für Chemnitz. Das wir es so hoch verlieren, ist dann ärgerlich."
Am nächsten Wochenende geht es für die Wappler-Jungs nach Leipzig auf den Cottaweg zur Neuauflage des Sachsenpokal-Finales aus dem Mai dieses Jahres. Die Kölner müssen in der Liga beim SV Wehen Wiesbaden ran.
Chemnitzer FC – 1. FC Köln 0:5 (0:4)
Chemnitzer FC: Boldt 1, Sauer 2, Gruschwitz 3 (46 Mauersberger 13 [81. Philipp 15]), Hiecke 4 (28. Mensah 12), von Baer 5 (C), Löwelt 6, Tänzer 7, Brückner 8 (72. Zamora 17), Künzel 9, Hempel 10 (81. Lindner 16), Taubert 11(46. Toth 14)
1. FC Köln: Hauer 1, Fürst 2 (77. Ramirez 16), Spitali 3 (60. Friemel 21), Stapelmann 4, Miocevic 5, Harchaoui 6, von der Hitz 7, Zimmermann 8 (C), Schenten 9 (36. Chukwukelu 18), Yilmaz 10 (60. Puzzo 14), Sancarbarlaz 11 (60. Hekmat 20)
Tore: 0:1 Yilmaz (7.), 0:2 Schenten (11.), 0:3 von der Hitz (14.), 0:4 Sancarbarlaz (26.), 0:5 Chukwukelu (77.)
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte Zimmermann (43.)
Zuschauer: 407
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