In unserer Rubrik "Trainer-Trickkiste" werfen wir wieder einen genauen Blick auf den kommenden Gegner des Chemnitzer FC: die BSG Chemie Leipzig. Das Medienteam des Clubs hat den Gegner analysiert, um euch optimal auf das anstehende Heimspiel einzustimmen. Am Dienstag, um 19 Uhr, ist Anpfiff im Stadion - An der Gellertstraße.
Mit zwei Siegen, zwei Niederlagen und zwei Remis, dazu sechs Toren und sechs Gegentreffer, stehen die Chemiker im Mittelfeld der Regionalligatabelle (10.). Nach dem Umbruch im Sommer dürften die Nordsachsen mit diesem Saisonstart durchaus zufrieden sein. Wie die Leutzscher ihre Spiele angehen, schauen wir uns hier an!
Kompakte Defensive
Auch im sechsten Jahr unter Miroslav Jagatic hat sich eines bei den Chemikern nicht verändert: Die Defensive steht stabil! Sechs Gegentore in sechs Spielen bedeuten die viertbeste Abwehr der Liga.
Trotz des großen Umbruchs, bei dem sechs Stammspieler den Verein verlassen haben, bleibt Jagatic bei seinem bewährten 5-2-3-System gegen den Ball. Im Zentrum gibt es nur schwer ein Durchkommen gegen die disziplinierten Kicker der BSG. In der eigenen Hälfte dürfen die gegnerischen Teams ihr Spiel relativ ungestört aufziehen, doch ab der Mittellinie laufen die Leipziger scharf an und setzen ihre Gegner konsequent unter Druck.
Schnelles Umschalten
Offensiv hat die Jagatic-Elf in dieser Saison noch nicht vollständig in den Rhythmus gefunden, was sich in nur sechs erzielten Toren (Platz 16 in der Liga) widerspiegelt. Die Mannschaft kommt in Spielen mit weniger Ballbesitz besser zurecht als in jenen, in denen sie selbst das Spiel gestalten muss.
Dies zeigte sich am deutlichsten bei der 0:2-Niederlage gegen Hertha 03 Zehlendorf: Aus knapp 65 Prozent Ballbesitz konnten die Leipziger in dieser Partie keinen zählbaren Vorteil ziehen. Dagegen erzielte das Team beim 1:0-Heimsieg gegen den BFC Dynamo nur 39 % Ballbesitz, war aber im Umschaltspiel effektiver.
Die schnellen Chemie-Stürmer, angeführt von Vereinslegende Florian Kirstein und Sommerneuzugang Stanley Ratifo, profitieren besonders in Umschaltmomenten, wenn die gegnerischen Teams mit viel Ballbesitz weit aufrücken. Dadurch entstehen Räume, die Jagatics Mannschaft perfekt ausnutzen kann.
Seitenüberlagerung als Schlüssel
Ein wichtiger taktischer Ansatz bei Chemie Leipzig ist die Seitenüberlagerung: Dabei positionieren sich sechs bis sieben Spieler auf einer Seite des Spielfelds, was die gegnerische Abwehr ebenfalls auf diese Seite zieht. Dadurch entsteht Raum auf der gegenüberliegenden Spielfeldseite, den ein ballferner Flügelspieler nutzen kann.
Über einen langen, vertikalen Ball von der überladenen Seite hin zu diesem freistehenden Spieler können direkt mehrere Gegenspieler überspielt werden. Ab diesem Moment wird der direkte Weg zum Tor gesucht, um möglichst schnell zum Abschluss zu kommen. Mit 70 Abschlüssen belegt Chemie Leipzig in dieser Kategorie derzeit einen starken 3. Platz der Liga.
Vorausschliche Aufstellung: Bellot 1 (C) – Reithmeir 13, Rüth 17, Horschig 39 – Asare 6, Kaymaz 5, Mast 10, Brüggmann 2 – Bunge 8, Kirstein 20, Ratifo 30 (3 – 4 – 3)
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