Am 9. Spieltag der Regionalliga Nordost empfing der Chemnitzer FC den Aufsteiger Hertha 03 Zehlendorf – das bisherige Überraschungsteam der Saison – vor heimischer Kulisse. Der Gästeblock im Stadion – An der Gellerstraße blieb diesmal komplett leer, da die Zehlendorfer lediglich mit einer 19-köpfigen Delegation anreisten, die im Heimbereich Platz nahm.
Cheftrainer Benjamin Duda und seine Mannschaft hatten sich fest vorgenommen, den 3.503 Chemnitzer Fans im eigenen Stadion endlich den ersten Heimsieg der laufenden Saison zu bescheren – und das im fünften Anlauf. Leider glückte es mit dem torlosen Unentschieden gegen den Aufsteiger nicht.
Personell musste der CFC auf die langzeitverletzten Akteure verzichten: Dejan Bozic (Reha nach OP) und Tom Baumgart (Knochenödem) fallen für den Rest des Kalenderjahres weiterhin aus. Auch Jan Koch fehlte erwartungsgemäß wegen seines Bänderrisses im Aufgebot. Darüber hinaus mussten Mannschaftskapitän Tobias Müller und Linksverteidiger Niclas Walther, der im letzten Spiel gegen den BFC Dynamo (0:0) eine Gelb-Rote Karte sah, jeweils (noch) ein Spiel pausieren.
Infolgedessen nahm Cheftrainer Benjamin Duda eine Veränderung in der Startelf vor: Für Niclas Walther rückte Luis Fischer zurück ins Team. Nils Lihsek übernahm den Job links hinten in der Viererkette, wo er bereits in der Vergangenheit ausgeholfen hat. Zum dritten Mal in Folge schickte Duda seine Mannschaft mit einer Viererkette aufs Feld. Vorn liefen Fischer und Damer an, während die beiden gut sortierten Viererketten dahinter den Laden dicht halten sollten.
Nach dem Anpfiff tasteten sich die 22 Akteure zunächst im Mittelfeld ab – der gegenseitige Respekt war spürbar groß. Vor allem die Himmelblauen wussten um die Spiel- und Abschlussstärke der Gäste, und agierten in Berliner Ballbesitz sehr aufmerksam.
In der 8. Minute kam der CFC erstmals gefährlich vors gegnerische Tor: Mergel setzte sich auf der linken Seite durch und brachte eine scharfe halbhohe Flanke ins Zentrum. Rücker schaffte es nicht, genügend Druck hinter seinen Abschluss zu bringen. Wenig später, in der 15. Minute, segelte ein Ball von Fischer quer durch den Zehlendorfer Strafraum, doch kein Chemnitzer war zur Stelle, um die Chance zu verwerten, sodass die Berliner die Situation klären konnten.
Die Chemnitzer spielten mit neuem Selbstvertrauen befreit auf und setzten die in Rot gekleideten Berliner schon früh im Spielaufbau unter Druck. Vor allem durch intelligentes Verschieben über den gesamten Platz hielt die Duda-Elf diszipliniert die Räume eng. Mit zunehmender Spieldauer schnürte der CFC den Aufsteiger immer tiefer in deren eigener Hälfte ein. Doch im letzten Drittel fehlte es den Himmelblauen entweder an der nötigen Durchschlagskraft oder dem entscheidenden Quäntchen Glück, sodass echte Torchancen Mangelware blieben.
Erst in der 34. Minute verzeichneten die Berliner ihren ersten Torschuss, ein zentraler Versuch aus 25 Metern von Mittelstürmer Adbulkadir Beyazit, den Adamczyk mühelos aufnehmen konnte. Bis dahin war von der Offensive der Gäste kaum etwas zu sehen.
Kurz vor der Pause gelang es den Zehlendorfern, sich etwas vom Druck zu befreien, ohne jedoch selbst gefährlich zu werden. So ging es mit einem torlosen 0:0 in die Halbzeitpause. Der CFC hatte bis dahin zwar mehr vom Spiel und die gefährlicheren Szenen im Strafraum, doch das altbekannte Problem des Torabschlusses blieb bestehen.
In der 53. Minute schien der Knoten fast zu platzen: Manuel Reutter verzögerte geschickt, verschaffte sich Raum und schlug eine präzise Flanke auf den Kopf von Luis Fischer. Doch aus nur fünf Metern setzte Fischer den Ball haarscharf über die Querlatte – auch hier war mehr für den CFC drin.
Nach einer Stunde sah es aus wie in Halbzeit eins: Der CFC dominierte weiter das Spielgeschehen. Die Duda-Elf arbeitete unermüdlich, erspielte sich Möglichkeiten, doch der ersehnte vierte Saisontreffer wollte einfach nicht fallen.
Für große Aufregung sorgte die 58. Minute, als das gesamte Stadion lautstark einen Elfmeter forderte. Lihsek nahm eine halbhohe Mergel-Flanke im Strafraum an und wurde von hinten überrannt – vielleicht etwas zu wenig, doch allemal eine strittige Szene.
Den unbändigen Willen konnte man den Himmelblauen nicht absprechen. In der 62. Minute hatte Leon Damer mit einem Außenristschuss aus halbrechter Position die nächste Großchance. Doch der Ball verfehlte den langen Pfosten um Haaresbreite, und so blieb es weiterhin torlos.
Nur vier Minuten später drohte dem CFC die kalte Dusche: Gabriel Figurski Vieira prüfte Adamczyk aus kurzer Distanz, aber der Chemnitzer Schlussmann war hellwach und parierte den gefährlichen Schuss einhändig über die Latte, wie Manuel Neuer 2014 gegen Frankreich – die bis dahin gefährlichste Aktion der Berliner.
Das Spiel wurde nun zunehmend zum offenen Schlagabtausch. Beide Teams waren spürbar erschöpft, was mehr Räume auf dem Spielfeld eröffnete. In der 68. Minute war es erneut Leon Damer, der für Gefahr sorgte: Er hämmerte kurz vor der Strafraumgrenze den Ball an die Latte – Pech für den CFC!
Doch genau in dieser Phase wachten die Zehlendorfer plötzlich auf: In der 82. Minute jagte Vieira, bis dahin der auffälligste Berliner, den Ball mit einem platzierten Fernschuss an das rechte Lattenkreuz. Nur zwei Minuten später war es der eingewechselte Yildirim, der per abgefälschter Flanke den linken Pfosten traf (84.). In dieser Phase hatte der CFC das Glück auf seiner Seite.
Danach neutralisierten sich die Mannschaften und es blieb beim torlosen Unentschieden. Seit nunmehr 380 Minuten müssen die CFC-Fans auf einen Treffer ihrer Mannschaft warten.
Am kommenden Wochenende steht dem Chemnitzer FC die längste Auswärtsreise der Saison bevor. Am Samstag, dem 28. September 2024, geht es rund 500 Kilometer in den hohen Norden, direkt an den Greifswalder Bodden. Dort trifft der CFC im Volksstadion auf den Greifswalder FC. Der Anpfiff erfolgt um 16 Uhr.
Auch am 10. Spieltag, aber einen Tag später empfangen die Zehlendorfer den VFC Plauen zu ihrem Heimspiel in Berlin.
Chemnitzer FC – Hertha 03 Zehlendorf 0:0 (0:0)
Chemnitzer FC: Adamczyk 1 – Lihsek 8, F. Müller 23, Zickert 21 (C), Reutter 16 - Erlbeck 6, Rücker 17– Fischer 27 (69. Malina 11), Wolter 7 (79. Eshele 20), Damer 13 – Mergel 10
Hertha 03 Zehlendorf: Kühn 1 – Kastrati 17 (77. Burda 9), Wilton 4, Enke 3, Yoldas 21 – Hennecke 30, Reimann 20 (C) (67. Langhammer 19), Vieria 6 – Polat 7 (90. Zeidler 5), Beyazit 26 (77. Stiller 12), Ihbe 8 (77. Yildirim 11)
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