Nach 63. Spielminuten ersetzte Luis Fischer den abgekämpften Jong-min Seo am vergangenen Samstag im Volksstadion Greifswald. Der 22-Jährige zeigte bei seinem Debüt vielversprechende Ansätze und setzte zeitgleich eine historische Marke in der CFC-Vereinsgeschichte.
Seo ist der erste Südkoreaner im Dress des Chemnitzer FC und repräsentiert somit die 35. unterschiedliche Nation, die seit Vereinsgründung 1966 in der ersten Mannschaft vertreten ist – abgesehen von Spielern aus der ehemaligen DDR und dem 1990 wiedervereinten Deutschland.
Dabei war der erste Spieler von insgesamt 89 internationalen Kickern aus dem Ausland erst nach dem Mauerfall 1989 für den CFC aktiv. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Vereinswechsel eher eine Seltenheit, und wilde Transferphasen, wie sie heutzutage jeden Sommer und Winter zum Geschäft dazugehören, gab es schlichtweg nicht. In der DDR war ein Vereinswechsel grundsätzlich nicht möglich, da Spieler nur delegiert wurden, was bedeutete, dass ihre "Transfers" von den Sportbehörden des Landes bestimmt und nicht von den Spielern oder Vereinen selbst entschieden wurden.
Der erste internationale Spieler, der für die Himmelblauen auflief, war József Dzurják, der im Sommer 1990 aus Ungarn vom Ferencvárosi TC nach Chemnitz kam. Die Erwartungen an den damals 29-jährigen Mittelstürmer erfüllten sich jedoch nicht. Nach nur einem halben Jahr, 10 Einsätzen und einem Tor zog er bereits weiter. Dafür stand er bei einem historischen Spiel für den CFC im Sportforum auf dem Platz: Beim letzten deutsch-deutschen Aufeinandertreffen einen Tag vor der Wiedervereinigung, dem UEFA-Cup-Rückspiel gegen Borussia Dortmund vor exakt 34 Jahren am 2. Oktober 1990, stand er unter Cheftrainer Hans Meier ab der 75. Minute auf dem Platz. Die Chemnitzer verloren wie im Hinspiel mit 0:2 gegen den BVB.
Mit insgesamt elf Spielern ist Kroatien bisher am häufigsten im CFC-Kader vertreten. Zu den bekannten Namen gehören der Mittelstürmer Ilija Aracic, der Mitte der 90er-Jahre 22 Tore erzielte, sowie der Abwehrspieler Andrej Panadic, der in 80 Einsätzen für den CFC auf dem Platz stand. Tschechien folgt mit neun Spielern auf dem zweiten Platz und hat einen ganz besonderen Spieler in der Vereinschronik des CFC: Jakub Jakubov absolvierte mit 149 Einsätzen von 2018 bis 2023 die meisten Spiele eines internationalen Akteurs im Tor des CFC. Der sympathische Tscheche ist mittlerweile beim Liga-Konkurrenten Greifswalder FC unter Vertrag.
Den dritten Platz teilen sich Bosnien-Herzegowina und Nigeria, aus denen jeweils sechs Spieler für den Chemnitzer FC aktiv waren. Einen besonderen Stempel hinterließ der Nigerianer Ojokojo Torunarigha. Der Mittelstürmer war der erste afrikanische Profifußballer in Ostdeutschland nach dem Mauerfall und stürmte vier Jahre für die Himmelblauen. In 57 Spielen in der 2. Bundesliga traf er zweimal. Mit Junior Torunarigha (Delay Sports, zuvor u.a. Carl Zeiss Jena und Alemannia Aachen) und Jordan Torunarigha (KAA Gent, zuvor Hertha BSC) setzte er zudem zwei weitere Profis in die Fußballwelt, die zwischenzeitlich beide am CFC-Campus ausgebildet wurden.
Außerdem trugen Kicker unter anderen aus der Türkei, den USA, Nordmazedonien, Kasachstan, Argentinien, Griechenland, Albanien, Neuseeland und Guatemala das CFC-Trikot. Besonders hervorzuheben ist auch die Präsenz von zwei der insgesamt vier Spielern aus Österreich. Der heutige Co-Trainer Niklas Hoheneder, der von 2018 bis 2021 als Innenverteidiger für den CFC spielte, absolvierte mit 86 Einsätzen die meisten Spiele unter den vier Landsleuten, die beim CFC aktiv waren. Mit einer Torquote von fast 70 Prozent hat sich Philipp Hosiner, der in nur 10 Monaten trotz zwischenzeitlicher Corona-Erkrankung in 29 Spielen 20 Mal traf, in die Herzen der CFC-Fans geschossen.
Mit Jong-min Seo gehört nun Südkorea als 35. Nation zu diesem Ranking. Der 22-jährige Flügelspieler ist der erste Ostasiate, der seine Fußballschuhe für den CFC schnürt. Für sein Debüt im CFC-Trikot erhielt der erst vor fünf Tagen verpflichtete Spieler direkt Lob. "Seo hat mir sehr gut gefallen, solange er laufen konnte. Mit seiner Unberechenbarkeit ist er ein belebendes Element, das unserer Mannschaft guttut. Er ist ein Typ, der sich nicht zu viele Gedanken macht, sondern einfach Fußball spielt. Ich glaube, dass er uns in dieser Saison mit seinem Tempo noch sehr helfen kann, wenn er sich weiter so reinhaut", lobte Vize-Kapitän Robert Zicket den talentierten Freigeist.
Die Vielfalt der Spieler aus 35 Nationen unterstreicht die Weltoffenheit und den integrativen Charakter des Chemnitzer FC. Der Verein steht für Toleranz und ist offen für alle Kulturen und Nationen, unabhängig davon, wo jemand herkommt.
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