In einer bislang durchwachsenen Saison zeigt sich beim CFC einmal mehr eine klare Stärke: die Defensive. Besonders hervorzuheben ist dabei Torwart Daniel Adamczyk, der sich mit konstanten Leistungen zu einem der besten Keeper der Regionalliga Nordost entwickelt hat. Der 22-Jährige spielt eine entscheidende Rolle in der laufenden Spielzeit und glänzt mit beeindruckenden Statistiken. Mit lediglich 0,67 Gegentoren pro Spiel (insgesamt 9) zählt Adamczyk zu den Top-Drei-Torhütern der Liga. Zudem teilt er sich mit Andreas Naumann (Lok Leipzig) die Spitze der "Weißen Westen", also der Spiele ohne Gegentor.

"Ich glaube, in dieser Saison habe ich noch keine gravierenden Fehler gemacht. Klar, die Distanzschüsse aus den Spielen gegen Jena, Greifswald und Plauen kann ich sicherlich an einem besonders guten Tag noch abwehren, aber im Großen und Ganzen zeichnet sich mein Spiel durch das Ausbleiben von groben Fehlern aus", sagt Adamczyk selbstkritisch.

Zusammenspiel im Defensivverbund

Die beeindruckenden Zahlen und die konstant gute Leistung von Adamczyk sind jedoch nicht allein das Ergebnis seines individuellen Könnens. Sie spiegeln auch das gut funktionierende Defensivgefüge aus Verteidigern und Keeper wider, das Torwarttrainer Patrik Brencic betont: "Das Zusammenspiel im Defensivverbund funktioniert sehr gut. Unsere Verteidiger blocken unheimlich viele Bälle und unterstützen Daniel damit. Wenn es dann darauf ankommt, kann er auch mal abtauchen und einen Unhaltbaren parieren."

Teamzusammenstellung als entscheidende Stärke

Ein weiterer Baustein der Stabilität ist David Wunsch als Back-up und Konkurrent von Daniel Adamczyk. "Dave hat eine ganz klare Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr genommen. Er geht ganz anders mit Druck um und zeigt im Training Woche für Woche, dass er zur Stelle sein kann, wenn es bei Daniel mal nicht geht. Das treibt auch Daniel zu Höchstleistungen und sorgt dafür, dass er am Wochenende nahezu fehlerfrei spielen muss", erzählt Brencic.

Nachdem Wunsch in der Vorsaison noch den Posten der Nummer eins bekleidete, ist es keinesfalls selbstverständlich, dass er sich so in den Dienst der Mannschaft stellt: "Es war von Anfang an sehr klar kommuniziert, dass mit Daniel ein neuer Stammkeeper kommen wird. Ich spiele seit der U15 hier, liebe die Stadt und den Verein, und fühle mich einfach wohl. Es geht jetzt darum, Daniel in jedem Training zu pushen und ihm zu helfen, auf dem Platz Höchstleistungen zu erbringen", sagt der 21-Jährige selbst zu seiner Situation.

Und auch Adamczyk selbst sieht die Zusammenstellung des Torwartteams als Schlüssel: "Wir haben ein super Klima im Torhüterteam. Ich habe mich von Beginn an wohlgefühlt und spüre die Unterstützung. Die Atmosphäre ist locker aber mit dem nötigen Ernst und im Training bekomme ich genügend Druck von den anderen drei Keepern (David Wunsch, Clemens Boldt und Cedric Wimmer, Anm. d. Red.), um selbst Höchstleistung bringen zu können. Da wir täglich miteinander arbeiten, ist es wichtig, dass wir uns auch menschlich gut verstehen."

"Weiße Weste" in Chemnitzer Hand

Die "Weiße Weste" der Regionalliga liegt dabei schon historisch in Chemnitzer Hand. Im letzten Jahr zeigte David Wunsch mit elf Spielen ohne Gegentreffer (4.), welche Leistung er auf der Linie bringen kann.

In der ewigen Tabelle der "Weißen Westen" grüßt ebenfalls ein ehemaliger Chemnitzer: Jakub Jakubov hielt seinen Kasten in der Regionalliga Nordost 82-mal sauber, 24-mal öfter als der Zweitplatzierte. Vier seiner zehn Spielzeiten als Stammkeeper in der Regionalliga Nordost verbrachte der Tscheche im Kasten des CFC. Wie nah Adamczyk an diese Zahl heranreichen kann, wird sich in Zukunft zeigen.