In unserer Rubrik „Trainer-Trickkiste“ werfen wir wieder einen genauen Blick auf den kommenden Gegner des Chemnitzer FC: den FC Eilenburg. Das Medienteam des Clubs hat den Gegner analysiert und liefert euch die wichtigsten Infos zum kommenden Heimspiel. Am Samstag ab 14 Uhr sind die Himmelblauen im eins-Stadion – An der Gellertstraße gegen den FCE gefordert.
Nach den intensiven Topspielen gegen Halle, Erfurt und Jena wartet nun auf die Himmelblauen ein Duell mit einem Gegner aus der unteren Tabellenregion – aber einem, der trotz durchwachsenem Start eine klare Spielidee verfolgt. Die Nordsachsen reisen mit nur einem Saisonsieg nach Chemnitz, sind aber keinesfalls zu unterschätzen.
Neuer Coach, neue Ideen: Rodewald mit Aufstiegserfahrung
Seit Sommer steht Kevin Rodewald (34) an der Seitenlinie beim FCE. Der junge Cheftrainer trat in große Fußstapfen: Sascha Prüfer, Eilenburgs Erfolgstrainer der letzten Jahre, wechselte als Co-Trainer nach Halle. Prüfer führte den FCE 2022/23 zurück in die Regionalliga, hielt den Club zweimal in der Liga und war bekannt für mutige Ansätze sowie ein gutes Auge für Talente trotz überschaubarer Mittel.
Rodewald selbst bringt seine Erfahrung aus sieben Jahren bei Hansa Rostock mit, darunter drei Jahre als Coach der U23. Mit dieser stieg er 2022/23 in die Regionalliga Nordost auf, musste aber nach einem halben Jahr und Platz 17 gehen. Auch dort setzte er auf strukturiertes Ballbesitzspiel und die Förderung junger Spieler. Eilenburg bleibt sich also treu: Entwicklung vor Ergebnissen – auch wenn die Punkteausbeute bislang gefährlich rar ist. Rodewald agiert in seiner Rolle als Cheftrainer mutig, ideenreich und erkennbar planvoll.
Starke Passquote, wenig Ertrag – das Spiel mit dem Ball
Trotz der prekären Lage (Platz 16, nur ein Sieg in zehn Spielen) bleibt Eilenburg seiner Philosophie treu. Mit 84,4 % Passquote (Liga-Rang 2) und über 3.800 erfolgreichen Zuspielen (Platz 4) zeigen sie: Sie wollen den Ball. Doch im letzten Drittel fehlt die Durchschlagskraft – nur 385 erfolgreiche Pässe und lediglich neun Tore sind zu wenig, um Spiele zu gewinnen.
Der Aufbau erfolgt meist im 3-2-System mit dem Torhüter als zentralem Aufbauspieler. Zu Saisonbeginn setzte Eilenburg dabei auf Jakob Pieles, der im Sommer vom Absteiger VFC Plauen kam und für seine fußballerischen Qualitäten bekannt ist. In Plauen wurde er in der Oberliga-Saison 2022/23 sogar siebenmal als Innenverteidiger eingesetzt – mit einem beeindruckenden Punkteschnitt von 2,00 pro Partie. Ab dem 8. Spieltag erhielt jedoch Niclas Edelmann den Vorzug zwischen den Pfosten. Seither liefern sich beide einen offenen Konkurrenzkampf um die Nummer eins.
Ein Grund für die Offensivprobleme sind die Abgänge von Jonas Marx (CFC) und Lennert Möbius (Zwickau) – beides Schlüsselspieler der Vorsaison. Zudem fehlt Spielmacher Noah Baumann mit Knöchelproblemen bis November. Seit dem 3:0-Sieg gegen Zwickau am 2. Spieltag gab es keinen weiteren Dreier – acht Spiele ohne Sieg, nur vier Tore in diesem Zeitraum.
Ohne Ball: variabel, aber noch nicht stabil
Defensiv agiert Eilenburg variabel: bei tiefem Block im 4-4-2, im hohen Pressing im 3-4-3. Schlüsselspieler ist Innenverteidiger Adrian Jarosch, der situativ ins Mittelfeld aufrückt.
Das Pressing ist mutig – aber auch riskant. Mit 20 Gegentoren stellt Eilenburg die drittanfälligste Defensive der Liga. Zusammen mit der harmlosen Offensive (nur 9 Treffer, drittschlechtester Wert) ergibt sich ein gefährlicher Mix: viel Aufwand, wenig Ertrag.
Was das für den CFC bedeutet
Die Eilenburger sind kein klassisches Abwehrbollwerk. Sie wollen Fußball spielen, suchen den Ballbesitz und gestalten selbst gegen starke Gegner wie Jena oder Babelsberg das Spiel mit. Für den Chemnitzer FC heißt das: in Umschaltmomenten konsequent Tempo aufnehmen, mit direktem Zug zum Tor und die Lücken in Eilenburgs Defensive effektiv nutzen.
Voraussichtliche Aufstellung: Edelmann (1) – Niemitz (18), Fischer (13), Jarosch (5), Aguilar (19) – Poser (21), Kretzer (14), Zaruba (4), Perstel (20) – Mauer (42), Kosak (9)
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