Samstag, 04.10.2025

Schockmoment in der Nachspielzeit: CFC und der FC Eilenburg trennen sich mit 2:2

Am 11. Spieltag der Regionalliga Nordost empfing der Chemnitzer FC den FC Eilenburg im eins-Stadion – An der Gellertstraße. Vor 4.143 Zuschauern wollten die Himmelblauen gegen den Tabellen-16. das nächste Erfolgserlebnis einfahren, um in der Tabelle wieder näher an die Top Fünf heranzurücken. Nach einem frühen Rückstand kam der CFC zurück und drehte die Partei, nur um in der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen zu müssen.

Cheftrainer Benjamin Duda nahm gegenüber der 0:2-Auswärtsniederlage in Jena drei Veränderungen in seiner Startelf vor: Niclas Erlbeck kehrte nach abgesessener Gelbsperre zurück, Martial Ekui stand nach überstandenem Infekt wieder von Beginn an auf dem Platz und Domenico Alberico kam zu seinem ersten Startelf-Einsatz nach seiner Verletzung. Wegen seiner Rotsperre stand Tom Baumgart nicht zur Verfügung, während Niclas Walther und Artur Mergel zunächst auf der Auswechselbank Platz nahmen.

Früher Rückstand als Weckruf für den CFC

Die Gäste aus Eilenburg erwischten gegen die favorisierten Chemnitzer den besseren Start. Bereits in der 6. Minute nutzte Kurt Pestel einem Fehlpass in der CFC-Hintermannschaft und traf aus zentraler Position überlegt ins lange Eck zur frühen 1:0-Führung für den FCE. Der Gegentreffer wirkte wie ein verspäteter Weckruf für die Himmelblauen, die fortan mit druckvoller Spielweise das Kommando übernahmen.

Bozic gleicht per Kopf aus

In der 14. Minute zeigte Dejan Bozic einmal mehr seine Klasse: Nach einer präzisen Ecke von Stockinger verlängerte Julius Bochmann per Kopf – am langen Pfosten nickte der CFC-Torjäger zum verdienten 1:1 ein.

Druckphase der Himmelblauen

Die Himmelblauen blieben am Drücker und wollten das Spiel so schnell wie möglich mit dem nächsten Treffer zu ihren Gunsten drehen. Erlbeck schickte Bozic mit einem langen Ball in die Tiefe. Der Mittelstürmer schloss nach dem ersten Kontakt sofort von der Strafraumgrenze ab und traf nur die Unterkante der Latte. Von dort sprang der Ball deutlich vor die Torlinie auf und zurück ins Feld (28.).

Dann ging Grimaldi mit Tempo auf das Eilenburger Gehäuse zu und ließ dabei gleich zwei Verteidiger stehen. Der aufmerksame FCE-Keeper Pieles machte sich groß und lenkte den Ball noch entscheidend zur Ecke ab (30.).

Der CFC bestimmte nun klar das Geschehen, kombinierte immer wieder sicher durch die Eilenburger Reihen und drängte weiter auf den Führungstreffer. Nach einem Halbfeldfreistoß – herausgeholt vom agilen Alberico – kam Kapitän Müller am langen Pfosten zum Kopfball. In Rückenlage bekam er den Ball freistehend nicht mehr aufs Tor – da war mehr drin (38.).

Grimaldi dreht Partie mit Premierentor

Dann folgte das, was in doppelter Bedeutung längst überfällig war: Grimaldi verschaffte der Chemnitzer Überlegenheit mit seinem Premierentreffer in der Regionalliga auch das entsprechende Zwischenergebnis auf der Anzeigetafel.

Entstanden ist es so: Bozic leitete einen Ball an der Mittellinie stark auf Stockinger weiter, der den Ball zurück auf Bozic passte. Er umkurvte energisch Pieles und legte den Ball mit viel Übersicht knapp vor der Grundlinie ins Zentrum. Dort brauchte Grimaldi den Ball aus drei Metern nur noch zum 2:1-Führungstreffer für den CFC über die Linie zu schieben (43.). So verabschiedeten sich beide Teams in die Halbzeitpause.

CFC verliert im zweiten Durchgang den Faden

Nach dem Wiederanpfiff wurde auf beiden Seiten gewechselt: Beim CFC kam Roman Eppendorfer für Niclas Erlbeck, bei Eilenburg Jeronimo Mattmüller für Nick Poser. Kurz darauf rettete Eppendorfer mit seiner ersten Aktion im eigenen Strafraum, als Kurt Pestel aus rund zehn Metern zum Abschluss kam und der Ball zur Ecke abgefälscht wurde (48.).

Alberico fast mit dem 3:1 – Adamczyk hält stark

Chemnitz hatte die große Chance zum 3:1, als Domenico Alberico nach einer unglücklichen Abwehr im FCE-Strafraum aus sieben Metern frei abzog, doch Keeper Pieles parierte stark (53.). Auf der Gegenseite lief Mattmüller nach einem tiefen Ball alleine durch, doch Adamczyk zeigte seine Qualität im Eins-gegen-Eins und wehrte den Abschluss mit dem Fuß ab (57.).

CFC dezimiert sich selbst

Die Partie kippte in ihrer Statik, als Dejan Bozic nach einer Rudelbildung die Rote Karte sah; der CFC musste fortan in Unterzahl agieren (63.). Eigentlich war es ein harmloses Foul eines Eilenburgers, dass zum Rudel und dem anschließenden Platzverweis führte. Eine Aktion, die dem Routinier nicht unterlaufen darf. Chemnitz reagierte mit einem Doppelwechsel: Niclas Walther kam für Martial Ekui, Artur Mergel ersetzte Tobias Müller. Felix Müller übernahm die Kapitänsbinde (65.). Der CFC stellte defensiv auf 4-4-1 um, mit Eppendorfer und Mergel im Zentrum.

Die Schlussphase entwickelte sich zu einem echten Nervenspiel. Eilenburg kontrollierte den Ball, ohne gefährlich zu werden, während der CFC sich auf Konter und Entlastungsangriffe konzentrierte. In der 80. Minute versuchte es FCE-Mittelfeldspieler Schlicht aus der Distanz, doch Daniel Adamczyk war auf dem Posten und parierte den Ball im Nachfassen sicher.

Nur wenig später hatte der CFC auf der Gegenseite die große Möglichkeit zur Vorentscheidung: Nach einem schnellen Umschaltmoment legte Domenico Alberico den Ball perfekt in den Lauf von Niclas Walther. Der Verteidiger zog energisch durch, scheiterte jedoch an Keeper Pieles, der den Winkel stark verkürzte (87.).

Bitterer Ausgleich in letzter Sekunde

Eilenburg warf in den Schlussminuten noch einmal alles nach vorn und brachte mit Franco Schädlich und Adrian Jarosch frische Kräfte. Selbst Torhüter Pieles eilte bei Standards mit in den Strafraum. Doch die erste Ecke in der Nachspielzeit konnte der CFC noch verteidigen (90.+1).

Als die Himmelblauen den Ball eigentlich clever vom eigenen Tor fernhielten, folgte doch noch der Schockmoment: Nach einem hohen Ball in den Strafraum legte ein Eilenburger Angreifer das Leder für William Kallenbach ab – der fasste sich aus 16 Metern ein Herz und traf mit einem wuchtigen Schuss unhaltbar in den linken Winkel zum 2:2-Ausgleich (90.+4). Ein zu einfacher Spielzug durch das Zentrum in der Nachspielzeit und ganz bitter für den CFC.

Später Dämpfer nach starker erster Halbzeit

Nach einer dominanten ersten Halbzeit und einer kämpferischen Vorstellung in Unterzahl schien der CFC bereits auf dem Weg zum verdienten Heimsieg. Doch ein unaufmerksamer Moment zu viel in der Nachspielzeit kostete am Ende zwei Punkte. Am Ende steht nur ein Punkt im Heimspiel für den CFC. Die Chemnitzer warten damit seit drei Spielen auf einen Sieg.

Für die Himmelblauen geht es kommende Woche im Sachsenpokal (Samstag, 14 Uhr) beim VfB Annaberg um den Einzug ins Achtelfinale. Eilenburg gastiert zeitgleich im selben Wettbewerb beim VFC Plauen.

Chemnitzer FC – FC Eilenburg 2:2 (2:1)

CFC: Adamczyk 1 – Ekui 27 (65. Walther 4), Bochmann 5, F. Müller 26, Pistol 18 – T. Müller 38 (C) (65. Mergel 10), Erlbeck 6 (46. Eppendorfer 25), Stockinger 7 (77. Damer 13) – Alberico 11, Bozic 33, Grimaldi 23 (77. Marx 19)

FCE: Pieles 12 – Niemitz 18, Fischer 13, Zaruba 4, Aguilar 19 (89. Jarosch 5) – Poser 20 (46. Mattmüller 17), Kretzer 14, Schlicht 29 (C), Pestel 21 (89. Schädlich 30) – Mauer 33 (77. Henkel 23), Kosak 9 (77. Kallenbach 15)

Tore: 0:1 Pestel (6.), 1:1 Bozic (14.), 2:1 Grimaldi (43.), 2:2 Kallenbach (90.)

Zuschauer: 4.143

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte Bozic (63.)