Umkämpfte Generalprobe gegen TSV Havelse endet 1:2 | Torjäger Bozic nach 273 Tagen zurück
Am Samstag absolvierte der Chemnitzer FC im Stadion An der Irkutsker Straße des BSC Rapid Chemnitz seine letzte Vorbereitungspartie vor dem Pflichtspielauftakt beim FSV Zwickau. Dabei trafen die Himmelblauen vor rund 500 Zuschauern auf den TSV Havelse, seines Zeichens unangefochtener Spitzenreiter der Regionalliga Nord.
Cheftrainer Benjamin Duda setzte dabei auf ein 4-2-3-1-System, das sich bereits vor der Winterpause als Erfolgsrezept erwiesen hatte. Neben der knappen 1:2-Niederlage war die Meldung des Tages aus Sicht des Chemnitzer FC, dass Torjäger Dejan Bozic nach 273 Tagen Verletzungspause unter dem Applaus aller Zuschauer erstmals wieder für 25 Minuten auf den Platz kam.
Startformation und frühe Herausforderungen
Benjamin Duda schickte eine potenzielle Startelf ins Rennen, in der es im Vergleich zur etablierten Startelf nur eine Änderung gab: Kapitän Tobias Müller agierte auf der Doppelsechs neben Niclas Erlbeck.
Die Gäste aus Havelse legten einen temporeichen Start hin und übernahmen zu Beginn die Spielkontrolle. Insbesondere Emre Aytun, die Nummer 7 des TSV Havelse, sorgte in der Anfangsphase für Gefahr. Sein früher Treffer in der 4. Spielminute wurde jedoch vom Schiedsrichter Johannes Schipke wegen eines Foulspiels an Manuel Reutter aberkannt.
Die ersten 15 Minuten gehörten klar den Gästen, die aggressiv in den Zweikämpfen agierten und die Himmelblauen unter Druck setzten. Der CFC wirkte zunächst unsortiert und hatte Schwierigkeiten, die richtige Balance und die passenden Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen zu finden.
Seo belohnt erstarkende Chemnitzer
Etwa 20 Minuten brauchten die Himmelblauen, um besser ins Spiel zu finden. Die einfachen Fehler wurden reduziert und erste Offensivaktionen sorgten für Gefahr. Eine brenzlige Situation für den TSV Havelse entstand in der 23. Minute, als Torhüter Opitz nach einer Freistoßhereingabe riskant klären musste. Der Ball prallte vom Kopf eines eigenen Verteidigers ins Toraus – die Gäste hatten hier Glück.
Nach einer scharfen Hereingabe von Leon Damer erzielte Jong-min Seo in der 26. Minute die 1:0-Führung für den CFC. Der Südkoreaner nahm den Ball erst stark mit der Brust an und vollendete dann trocken mit einem Volleyabschluss aus sieben Metern. Mit diesem Treffer übernahmen dann die Gastgeber die Kontrolle.
Ausgleich und intensiver Schlagabtausch
Der TSV Havelse zeigte sich unbeeindruckt und nutzte in der 30. Minute einen Freistoß aus etwa 20 Metern, um den Ausgleich zu erzielen. Der Schuss von Havelses Nummer 4, Besfort Leutrim Kolgeci über die Mauer ließ CFC-Schlussmann Daniel Adamczyk keine Chance. Ein schöner Treffer, doch der Freistoßpfiff sorgte zuvor für wilde Diskussionen zwischen beiden Teams.
Fortan entwickelte sich das Spiel zu einem intensiven Schlagabtausch. Beide Teams schenkten sich nichts und zeigten sich kämpferisch.
Es ging bis zur Halbzeit weiter hitzig zur Sache. Die fußballerische Qualität litt zunehmend unter den vielen Unterbrechungen, was auch am etwas holprigen Untergrund lag. Dieser war jedoch für die Jahreszeit und frühlingshafte 14 Grad in einem akzeptablen Zustand. So ging es mit einem leistungsgerechten 1:1 in die Pause.
Emotionale Rückkehr von Dejan Bozic
Mit Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit kehrte Dejan Bozic nach 273 Tagen Verletzungspause unter dem Applaus aller Zuschauer auf den Rasen zurück. Wie mit dem Chefcoach besprochen, bekam er nach langer Pause die ersten 25 Minuten unter Wettkampfbedingungen, um ihn langsam wieder an die volle Belastung heranzuführen.
Die Präsenz des Toptorjägers der vergangenen Spielzeit zeigte sich fortan bei nahezu jeder Offensivaktion. So agierte der CFC im zweiten Durchgang mit deutlich mehr Durchschlagskraft und übernahm direkt das Zepter.
In der 48. Spielminute verpasste Kapitän Müller nach einer präzisen Hereingabe von Seo den erneuten Führungstreffer nur knapp. Sein Kopfball verfehlte den rechten Pfosten um Zentimeter.
Der CFC blieb am Drücker und verzeichnete vor allem durch Bozic einige Abschlüsse. Zudem zeigten die eingewechselten Baumgart und Seidel, was sie mit ihrer fußballerischen Qualität der Mannschaft geben können.
Späte Entscheidung durch Havelses Gudra
Durch die vielen Wechsel im zweiten Durchgang konnten die Himmelblauen den attraktiven Spielrhythmus nicht über die gesamte Halbzeit aufrechterhalten. Havelse nutzte eine Unaufmerksamkeit in der 73. Spielminute eiskalt aus. Mick Peter Gudra scheiterte zunächst an Adamczyk, brachte den Ball aber im Nachschuss ins lange Eck unter.
Das Spiel blieb bis zum Schluss intensiv, doch keine der beiden Mannschaften konnte sich mehr entscheidend durchsetzen. Mit einer 1:2-Niederlage endete die Generalprobe des CFC – eine Partie, die vielversprechende Ansätze für den Pflichtspielauftakt in Zwickau offenbarte.