Stadionbau auf der Planitzwiese

„Mittendrin, statt nur dabei“ – so könnte auch das Motto des Chemnitzer Polizeisportvereins lauten. Bestand die Aufgabe der Polizei im Wesentlichen darin, von der Seitenlinie aus die Sicherheit des Spielbetriebs zu gewährleisten, so tauschten die Uniformierten in Chemnitz schon bald ihren Dienstrock gegen grüne Sporthosen. Am 16. August 1920 gegründet, spielte der CPSV bereits fünf Jahre später in der höchsten Stadtklasse, wo man 1930 hinter dem SV Sturm und noch vor dem bisherigen Stadtprimus CBC Vizemeister wurde.

Dem folgte der Gewinn der mitteldeutschen Meisterschaft 1932 (3:2 Finalsieg gegen den Dresdner SC) sowie der Vizemeistertitel ein Jahr später. Auch in den Endrunden zur deutschen Meisterschaft machten die Spieler um Toptorjäger Erwin Helmchen von sich reden. So erreichte der CPSV 1932 das Viertelfinale, in dem man sich dem FC Bayern München nur knapp mit 2:3 geschlagen geben musste. Auch in den darauffolgenden Jahren setzte sich die Erfolgsserie des Polizeisportvereins weiter fort, sodass man 1935 sogar im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft stand. Im Düsseldorfer Rheinstadion waren dann die Königsblauen aus Gelsenkirchen eine Nummer zu groß und der CPSV verlor gegen den späteren Meister mit 2:3.

Der sportliche Erfolg des Chemnitzer Polizeisportvereins bedingte auch den Bau eines neuen Stadions, das dem Verein als Heimspielstätte dienen sollte. Genau an der Stelle wo unsere Himmelblauen heute ihre Gegner empfangen, erfolgte am 13. Mai 1934 die Einweihung des Stadions an der Planitzwiese, dem heutigen Gellertstadion. Die Eröffnung erfolgte im Rahmen eines Freundschaftsspiels gegen die SpVgg Greuther Fürth, welches vor 25.000 Zuschauern mit 5:1 gewonnen wurde. Knapp einen Monat später gab sich mit Real Madrid eine absolute Spitzenmannschaft der damaligen Zeit die Ehre, doch auch die Königlichen konnten Erwin Helmchen und Co. nichts entgegensetzen und wurden mit 5:2 regelrecht vom Platz gefegt.

Quelle: 100 Jahre Chemnitzer Fußball