Jürgen Bähringer

Geburtsdatum: 19. August 1950
Nationalität: deutsch
Größe: 190 cm
Gewicht: 90 kg
Position: Angriff/ Libero
Vertragsdauer: 28. Mai 1988
im Verein seit: 1. Februar 1973
Sternzeichen: Löwe
Spitzname: Bähre

Stationen:
Fortschritt Greiz
Motor Werdau
FCK (1973-1988)

Sportliche Erfolge:
- 1 DDR-Länderspiel
- Olympia-Silber 1980 in Moskau

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Jürgen Bähringer war am Sonnabend mit Enkel Tim beim Spiel des Chemnitzer FC gegen den FC Hansa Rostock zu Gast. Der heute 62-Jährige bestritt 350 Spiele für den FC Karl-Marx-Stadt.

Foto: Haertelpress

"Die Partie gegen Dresden werde ich nie vergessen"

Fußball-Spieler Jürgen Bähringer über den CFC und seine aktive Zeit in der Oberliga

Beim 2:1-Sieg des Chemnitzer FC am Sonnabend gegen Hansa Rostock war auch der ehemalige Spieler vom FC Karl-Marx-Stadt, Jürgen Bähringer, im Stadion an der Gellertstraße. "Bähre" wie ihn viele nennen, wurde 2006 zum Ehrenspielführer ernannt. Bernd Wild sprach mit dem 62-Jährigen.

Freie Presse: Wann waren Sie das letzten Mal bei einem Punktspiel des Chemnitzer FC?

Jürgen Bähringer: Das ist eine gute Frage. Da ist schon eine gewisse Zeit vergangen. Ich glaube, das müssten fünf oder sechs Jahre gewesen sein.

Freie Presse: Hing das vielleicht damit zusammen, dass Sie sich geärgert haben, weil Sie als Ehrenspielführer keine Ehren- und Parkplatzkarte erhalten hatten?

Jürgen Bähringer: Na ja, ein bisschen geärgert darüber habe ich mich schon. Doch das ist jetzt, wie man sagt, aus der Welt geräumt. Ich freue mich, dass mich der Verein doch nicht ganz vergessen hat.

Freie Presse: Also kommen Sie jetzt zu jedem Heimspiel der Himmelblauen?

Jürgen Bähringer: Das weiß ich noch nicht. Ich wohne ja in Greiz. Und da sind es immerhin annähernd 70 Kilometer bis Chemnitz. Da spielt nachtürlich auch das Wetter eine Rolle, ob ich zum Spiel an die Gellertstraße komme.

Freie Presse: Wie hat Ihnen das Derby gegen Rostock gefallen?

Jürgen Bähringer: Es ging auf beiden Seiten etwas zäh los, die Torszenen blieben weitestgehend aus. Zudem gab es zahlreiche Fehlabspiele. Aber nach der Halbzeit wurde es ein gutes und vor allem spannendes Derby. Und nach der Anzahl der Torchancen geht der Sieg des CFC in Ordnung.

Freie Presse: Was trauen Sie dem CFC in dieser Saison zu?

Jürgen Bähringer: Ich denke, die Mannschaft hat das Potenzial, am Saisonende in der vorderen Hälfte der Tabelle zu landen. Es ist vor allem ein homogenes Team. Und nicht zuletzt sind einige gute Spieler in dieser Saison nach Chemnitz gekommen.

Freie Presse: Haben Sie noch Verbindungen zu Spielern des FC Karl-Marx-Stadt beziehungsweise Chemnitzer FC?

Jürgen Bähringer: Ja. Aber wir sehen uns nicht mehr so oft. Ab und zu spiele ich ja in der Traditionself des FCK/CFC.

Freie Presse: Sie sind aber noch in anderen Teams aktiv?

Jürgen Bähringer: Das stimmt. So schnell darf man nicht aufhören. Ich kicke bei den Alten Herren in meiner Heimatstadt Greiz sowie in der Vogtland-Auswahl.

Freie Presse: Erinnern Sie sich noch an eine besondere Partie, als Sie beim FCK spielten?

Jürgen Bähringer: Ja. Das war in der Saison 1973/74 zu Hause gegen Dynamo Dresden. Die Partie werde ich nie vergessen. Wir lagen fünf Minuten vor Schluss 2:4 hinten, viele Zuschauer waren schon gegangen. Aber wir spielten noch 4:4.

Freie Presse: Woran Sie einen entscheidenden Anteil hatten.

Jürgen Bähringer: Jawohl. Als Dresden 3:0 führte, erzielte ich den Anschlusstreffer, und drei Minuten vor dem Abpfiff traf ich zum Ausgleich. Damals waren über 20.000 Zuschauer im Stadion.

Freie Presse: Wie hat sich das Fußballspielen in den zurückliegenden Jahren entwickelt?

Jürgen Bähringer: Fußball ist vor allem schneller geworden, und auch das Pressing hat sich verändert.

Freie Presse: Würden Sie trotzdem wieder Fußballer werden?

Jürgen Bähringer: Ja. Es war eine sehr schöne Zeit beim FC Karl-Marx-Stadt.

Freie Presse: Was machen Sie eigentlich beruflich?

Jürgen Bähringer: Ich bin in einem Chemie-Unternehmen in Greiz tätig.

 

Jürgen Bähringer

Seine fußballerische Laufbahn begann Jürgen Bähringer bei der BSG Fortschritt Greiz. 1972 wechselte er zur BSG Motor Werdau und nur ein Jahr später zum FC Karl-Marx-Stadt in die DDR-Oberliga. Hier wurde er schnell Stammspieler. Er bestritt zwischen 1973 und 1988 insgesamt 350 Oberligaspiele für den FCK und erzielte 57 Tore. Am 7. Mai 1980 spielte Jürgen Bähringer beim 2:2 gegen die damalige UdSSR in der Fußballnationalmannschaft. Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau gewann er mit der DDR-Auswahl die Silbermedaille. (bew/ Freie Presse - 4.2.2013)

Statistische Daten zu Jürgen Bähringer

Pflichtspiele für die 1. Mannschaft des Chemnitzer FC

Anzahl:407
Spielzeit:36124 Min.
Tore:72
Elfmeter:6
Freistoß-Tore:-
Kopfballtore:-
Eigentore:1
Jokertore:-
Tore Heim/Auswärts:48/24
Assists:-
Karten G/GR/R:43 /- /-
Einwechslungen:3
Auswechslungen:14