Der Spielbericht

Torefestival und drei Punkte

Zum zweiten Heimspiel der Landesligasaison 2007/2008 hatten sich unsere Frauen vom Chemnitzer FC einiges vorgenommen. Der Punkteverlust am 2. Spieltag zu Hause gegen den SSV Stötteritz war noch nicht vergessen und sollte heute ausgebügelt werden.

Keine Zweifel ließen die Himmelblauen an diesem Vorhaben von Beginn an aufkommen – schon in der 3. Minute das 1:0 durch Sandra Olma, die derzeit wieder richtig gut in Schwung ist. Nach einem guten Zuspiel aus zentraler Position ließ sie die gegnerische Torhüterin alt aussehen und schob ohne Probleme zur Führung ein. Das gab erstmal Ruhe und Sicherheit. Gleich vier Minuten nach dem ersten Treffer legte Olma wunderbar auf Heimpold auf. Doch statt einfach nur den Schlappen hinzuhalten und einzuschieben wurde es ein kräftiger Schuß, der trotz aussichtsreicher Position noch über’s Tor ging... Enttäuschung bei Heimpold, doch das spürten auch die Teamkollegen und bauten ihre Mitspielerin sofort wieder auf. Weiter ging es. Gerade mal eine Viertelstunde war gespielt, als sich Maxi Auerswald auf der rechten Seite durchkämpft, eine wunderbare Flanke auf die links im Strafraum freistehende Sandra Olma schlägt – und diese die Kugel volley zum 2:0 in die Maschen drischt. Ein Traumtor mit Traumvorbereitung, wie es wohl auch nicht alle Tage gelingt.

Kurz darauf zeigte sich dann Gabriella Laurent dos Santos gut aufgelegt, als sie die Chemnitzer Abwehr doch alt aussehen läßt und nur dank der tollen Parade von Sandra Felber ein Gegentor verhindert werden kann. Dresdens Nr. 9 sollte noch einige Male positiv auffallen, war klar beste Frau auf dem Platz bei den Gästen. Nach dieser Chance dann etwas Leerlauf im Spiel bis zur 26. Minute, als erneut Felber mit einer guten Parade glänzen mußte. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte der DSC noch halbwegs mithalten und den Rückstand in Grenzen halten. Doch dann folgte ein Pass auf Maxi Auerswald, diese geht über die rechte Seite auf und davon, zieht im Strafraum nach innen und schürzt mit ihrem Schuß auch noch die Schlußfrau von Dresden – 3:0, ein schönes Tor. Von diesem Augenblick an ließ der Widerstand bei Dresden nach, der CFC zeigte deutlich, wer das Heft in der Hand hielt. So folgte nur zwei Minuten später das 4:0, als Sandra Olma zentral angespielt wird, die Kugel an der Torhüterin vorbeilegt und einfach einschiebt. Dann ein schöner Heber von Doreen Richter, der nur an die Latte klatscht, den Nachschuß kann Olma nicht verwerten. Zwei Möglichkeiten für Madeleine Schüppel (33., 34.) und eine für Carina Linne (35.) per Fernschuß hätten noch für wesentlich mehr Tore sorgen können. Zwischendurch schien sich der CFC immer etwas "auszuruhen", um dann um so direkter wieder zuzuschlagen. In der 39. Minute dann das 5:0 erneut durch Sandra Olma, nach einem Freistoß kann kurz danach Stephanie Göpfert das 6:0 markieren (41.). Kurz vor der Pause dann auch noch das 7:0, wieder durch Sandra Olma, mit einem überlegten Lupfer über Dresdens Torfrau. So ging es mit einer sehr deutlichen 7:0-Führung in die Halbzeit, kaum zu glauben, daß das Ergebnis hätte noch höher ausfallen können...

Die zweite Hälfte verlief dann ähnlich wie die erste. Nach Flanke von Göpfert setzt Olma per Kopf ein erstes Achtungszeichen. Gleich eine Minute später markiert Madeleine Schüppel mit dem 8:0 einen Treffer Marke "Kullertor", in der 52. dann wiederum Olma – wer sonst ;-) – mit dem 9:0, als sie den Ball bei den Dresdnerinnen abfängt und mit einem sehr sehenswerten Heber einnetzt. Zum 10:0 trifft dann wieder Chemnitz‘ Nummer 9, diesmal per Kopf, nachdem die Gästekeeperin daneben gegriffen hatte. In der 65. Minute hatte der DSC wie aus dem Nichts eine Großchance, als es nach einem Freistoß per Kopfball gefährlich wurde. In dieser Spielphase wieder etwas Leerlauf beim Club, viele Zuspiele einfach zu ungenau. Nach einem Doppelpaß mit Tina Heimpold schiebt dann noch Sandra Olma zum 11:0 ein (73.), kurz darauf ein Pfostenschuß, der das Dutzend fast vollgemacht hätte. In der 78. Minute dann eine äußerst unschöne Szene, als Sandra Felber im Strafraum von dos Santos regelrecht umgemäht wird, wenn wohl auch nicht beabsichtigt. Dennoch hätte es gelb, ja eigentlich rot geben müssen, doch der Schiedsrichter hatte sich wohl auf Grund der mehr als klaren Führung entschlossen, die Karten in der Tasche zu lassen... Dann noch ein Schuß von Olma nach Flanke der eingewechselten Jana Schwieder (79.), drei Minuten vor dem Ende nochmal dos Santos für den DSC.

Alles in allem eine einseitige Partie, die der CFC hochverdient gewann und sicher drei Punkte auf’s Konto einbuchen durfte. Dennoch gab es zuviel Schlendrian, viele Zuspiele waren zu ungenau – das Ergebnis hätte durchaus höher als 11:0 ausfallen können, sogar müssen. Einzigartig sicher aber die 8 (!!!) Tore, die allein Sandra Olma an diesem Tag einnetzen konnte. Für alle himmelblauen Anhänger aber ein sehr sehenswertes Spiel, was Freude auf die kommenden Partien auslösen dürfte...