Jürgen Bähringer

Vereinslegende

geboren: 19. August 1950 in Greiz

Datensammlung

  • Ehrenspielführer
  • Ehrenmitglied
  • 408 Spiele für den FCK
  • 72 Tore
  • Silber-Medaille bei den olympischen Spielen 1980 in Moskau
  • Pokalfinale 1982/1983

Pressezitate

Fuwo Nr. 38 vom 21.9.76, Union Berlin - FCK 1:2

Aus wenig wurde viel gemacht

"Und von den Sitzen riß es einen förmlich, als der stämmige Bähringer das 1:0 erzielte. Zweimal vorher hatte er das Leder in die Baumkronen der Wuhlheide gejagt, dann aber, als J. Müller von Rechtsaußenposition flankte und der Ball aus einem Sprungduell am 11m-Punkt zu ihm kam, feuerte er es volley hoch ins Netz. "Mir blieb ja nichts weiter übrig, als dranzuhauen", lachte der 26jährige gelernte Maurer, der sich in der 31. Minute als Retter in höchster FCK-Not bewährt hatte, als er einen Heine-Schuß per Kopf aus dem Tor holte."

Fuwo Nr. 19 vom 6.5.80, FCK - Magdeburg 3:0

Bähringer trat unwiderstehlich an

"Bähringer, unwiderstehlich im Drang zum Tor, avancierte sogar zum besten Spieler auf dem Platz! Wenn er antrat, wankte die Magdeburger Abwehr. Sein wuchtiger Flachschuß, dem ein Solo vorausging, krönte seine Leistung, nachdem er zuvor beide Treffer vorbereitet hatte. Zuerst nutzte Uhlig [..] seine Freistoßeingabe mit herrlichem Kopfball zur Führung; dann profitierte Richter von Bähringers Gewaltsolo gegen Decker von der Mittellinie an."

Fuwo Nr. 17 vom 23.4.83, Dynamo Dresden - FCK 2:1

Ein "Weitenjäger" auf der Pirsch

"Glück für die Einheimischen, daß der FCK diese Mängel nicht nutzte. Allein nachdem "Weitenjäger" Bähringer erfolgreich auf Pirsch gegangen und Jakubowski aus 35 Metern nicht nur überraschte, sondern auch überwand, schürten die Karl-Marx-Städter den Spannungsherd. Aber nicht lange und nicht intensiv genug. (Anmerkung: Die Kamera-Messung des DDR-Fernsehens ergab später 42 Meter für diesen Treffer per Flachschuß!)"

Fuwo Nr. 50 vom 13.12.83, FCK - Jena 1:0

Als Bähringer nach vorn kam...

"Im Dr.-Kurt-Fischer-Stadion wurde es immer dunkler. Schneewolken über Karl-Marx-Stadt. Die Anzeigetafel wurde zum einzigen Lichtpunkt, doch 19 Minuten vor dem Abpfiff stand dort noch immer: 0:0, aber 14.26 Uhr rückte FCK-Libero und Kapitän Bähringer mit auf, hatte den Blick dafür, daß sich am linken Flügel, wo sich Bemme in Ballbesitz brachte, etwas Hoffnungsvolles entwickeln könnte. Als der Ball in den Strafraum schwebte, Jenas Vorstopper Peschke nicht an die signalrote Kugel herankam, versuchte es Bähringer direkt mit einer Art Seitfallzieher. Nicht gerade elegant aussehend, brachte die Aktion nach dem Motto "versuchen, was soll's", das 1:0 und den elften Sieg der Sachsen im 43. Vergleich."

Fuwo Nr. 11 vom 13.3.1984

FCK- Lok Leipzig 1:1

"Was in dieser Hinsicht an Kraft, Einsatz, Kampfgeist, Laufvermögen geboten wurde, hätte einem Cupfinale zur Ehre gerreicht. [..] Moldt (nach 70 Minuten von Bähringer mit einem Freistoß k.o. geschossen!) dirigierte seine Elf, hielt sie zuerst zu tempovariierender Ballsicherung an [..]."

Fuwo Nr. 15 vom 10.4.1984

FCK - Riesa 2:1

"Dem Gastgeber fiel die Aufgabe nicht leicht. Er begann hastig, auch unkonzentriert, was Kapitän Bähringer schon bald lautstark monierte. [..] Kämpferisch war in diesem Treffen alles "drin", spielerisch nicht viel. So richtig k.o. geschossen wurde keiner, nur I. Pfahl für Sekunden durch einen Bähringer-Freistoß."

Fuwo Nr. 37 vom 16.09.86, FCK - Dynamo Dresden 2:2

Der Jubilar ehrte sich noch selbst

"Die Ehrung Jürgen Bähringers für sein 500. Punkt-, Pokal- und internationales Spiel im FCK-Dreß war erst wenige Minuten vorüber, das Spiel hatte gerade begonnen, da bedankte sich der Kapitän auf seine Weise für die Glückwünsche. Diesmal setzte er den Ball nicht mit einem wuchtigen Schuß, wie sie von dem 1,90-m-Mann im ganzen Lande gefürchtet sind, sondern nach einer Freistoßablage mit einem gefühlvollen Heber aus 18 Metern zum Führungstreffer ins Netz. Und auch danach stellte "Bähre" die Signale auf Sturm, war der Libero mit Steinmann, Wienhold, später auch mit Köhler der treibende Keil; anfangs sogar am torgefährlichsten, als er einen weiteren Freistoß fast von derselben Stelle wie vor dem 1:0 über das Gebälk jagte (11.) und nach einem seiner unaufhaltsamen Vorstöße Teuber mit einem 25-m-Schuß zum zweimaligen Zufassen zwang (13.). [..]."

Sportecho Nr. 214 vom 3.11.1986

FC Karl-Marx-Stadt - Lok Leipzig 2:1

"Als sich FCK-Trainer Heinz Werner und sein Kapitän an der Fernsehkamera einfanden, tönte es in Sprechchören von den Rängen: „Bähre! Bähre!“, womit dem 36jährigen Routinier Jürgen Bähringer einmal mehr Anerkennung für sein couragiertes Spiel und nicht zuletzt für seinen spektakulären Treffer gegen Nationaltorwart Müller entgegengebracht wurde. Der FCK mischt also weiter tüchtig mit, Tabellenführer Lok bekam es zu spüren."

Die Welt, 23.12.2011, von Oliver Michalsky

Das "Who is who?" des DDR-Fußballs

"Schon mal von Jürgen Bähringer vom FC Karl-Marx-Stadt gehört? Das war ein Fußballer, dem man sich ungern entgegen stellte. Ein Hüne von 1,90 Metern, nicht übermäßig spielbegabt, aber mit unglaublicher Durchschlagskraft. Wenn das Dr.-Kurt-Fischer-Stadion "Bähre! Bähre!" brüllte, war der Libero mit den Riesenfüßen auf dem Weg zum gegnerischen Tor. Oder es drohte ein "Hammer"  aus 30 und mehr Metern. Den großartigen Dresdener Torwart Bernd Jakubowski überwand Bähringer mit einem Flachschuss (!) aus 42 Metern. BFC-Keeper Bodo Rudwaleit reagierte einmal zu spät und wurde von Bähringer k.o. geschossen. Als Bähringer gegen Stahl Riesa zu einem Freistoß anlief, war die Abwehrreihe auf der Flucht, bevor der Latsch des Liberos den Ball traf. Das DDR-Fernsehen kommentierte: "Der Mauer sah man die Angst an. Sie löste sich einfach auf." [..]

Buch „100 Jahre Chemnitzer Fussball“

Gerhard Claus, 1999

"Schüsse wie Kanonenschläge: Wenn er ausholte, schien so mancher Torhüter vor Ehrfurcht zu erstarren. „Hämmer“ aus großer Entfernung - das war Jürgen Bähringer, wie er leibt und lebt und sich damit in die Herzen der Fans spielte. Wo Jürgen Bähringer zum Angriff blies, brannte die Luft. Einer seiner Treffer ging in die Geschichte ein, als er bei Dynamo Dresden im 60. Vergleich beider Vereine aus 42 Metern erfolgreich abgezogen hatte. Ohne Zweifel gehört Bähringer zu den größten Sympathieträgern des Fußballs unserer Stadt."