geboren: 24. Dezember 1946 in Plauen
Rostock - FCK 0:1
"Durch einen Doppelpunktgewinn im Rostocker Ostsee-Stadion holte sich der FC Karl-Marx-Stadt gestern den Titel eines Deutschen Fußballmeisters. [..] Unser Glückwunsch gilt dem neuen Titelträger, der während der gesamten Meisterschaftsserie beständig gute Leistungen bot und die Würde eines Meisters völlig verdient errang. Auch in Rostock bestätigte der FCK seine großartige mannschaftliche Geschlossenheit, seine spielerische und taktische Reife. [..] Ausdruck der Überlegenheit war das 1:0 durch den schnellen, kreuzgefährlichen Lienemann (19.), der aus kurzer Distanz Pfennig im Tor der Gastgeber überwand."
Erler belohnte Lienemann
"[..] Um auf den kleinen Lienemann zurückzukommen – er hatte in jeder Phase des Spiels „Linie“, trickste die Rostocker Abwehrspieler fast nach Belieben aus. Seine schnellen Läufe und Flanken brachten Stimmung in das Stadion. Gemeinsam mit Erler und – mit Abstrichen – Vogel belebte er das Sturmspiel des weiterhin unbesiegten Spitzenreiters, der Erfolgself der ersten Serie. Lienemanns sehr gute Leistung wurde in der zweiten Hälfte durch Erler belohnt. Der Nationalspieler hob einen Ball hoch in den Strafraum. Dort kam Lienemann flink an die Kugel, die er direkt ins Tor von Heinsch hob. Das war das 2:0 und die Entscheidung."
Gerhard Claus, 1999
"Ein Tausendsassa, der mit seiner wendigen, spritzigen und leichtfüßigen Art schon im Meisterjahr 1966/67 - damals zählte er gerade 20 Lenze - manch wichtiges Tor erzielt hat. So auch den „goldenen“ Treffer beim 1:0-Auswärtserfolg gegen Hansa Rostock, als der FCK den Titelgewinn perfekt machte. Im Meisterjahr 66/67 absolviert er 21 der 26 Partien. Und in der 55-Bestenliste der Fuwo gehörte Lienemann mehrfach zu den besten Innenstürmern der DDR.“
1,66m, aber oho: Lienemann
"Die freudigen Gesichter in der Kabine des FCK sprachen nach dem Spiel Bände. Man hörte förmlich die Erleichterung von den Schultern plumpsen. Manfred Lienemann, der gerade über seiner Diplomarbeit, Thema Torhüter, tüftelt, verband mit zwei blitzsauberen Toren Studieren und Probieren geschickt miteinander. Trotz seiner 1,66m war der 27jährige auf dem Platz nicht zu übersehen. Behende, explosiv und unermüdlich huschte er durch die gegnerische Hälfte und wusste auch vor dem Hansa-Gehäuse im rechten Augenblick kaltblütig zu handeln."